Ansgar Schoeberl
Mit Beendigung der Schule und des Zivildienstes machte ich mich mit Zwanzig anfangs 1993 auf, um das Leben durch das Reisen zu erfahren und um kreative Lebenswerte zu finden, die ich in einer zunehmend linksradikalisierenden Jugend recht verloren hatte.
In Spanien entdeckte ich das freie und selbständige Leben auf der Strasse und bald darauf das natürliche und einfache Regenbogenleben in Kommunen, Gatherings und Festivals. Drei Jahre lang zelebrierte ich dies quer durch Europa und dem nahem Osten. 1995 zogen wir in einem Rainbow-Caravan über den Landweg nach Indien.
Dort begegnete ich bald der freigeistigen Lehre und Praxis des befreienden persönlichen Yoga (Body, Breath & Being) und tauschte das Tipi mit dem Ashram; die äußere mit der inneren Freiheit; Schein mit sein. Fazit: In natürlicher Inspiration und einfachem Verständnis liegt die persönliche Freiheit sowohl zu lassen als auch zu tun und in der Kultivierung innerer Reife liegt die Unabhängigkeit zur äußeren Hörigkeit – maturity vs authority.
Nach mehreren Jahren entwickelnder Praxis im Himalaya Nordindiens und der Pilgerei quer durch Süd und Ostasien unter der intensiven Lehre inspirierender Lehrer yogischer, buddhistischer und tantrischer Tradition, begann ich mich ab dem Millenium mehr im Süden wiederzufinden und der Magie Tamil Nadus und Dakshina Kannadas. Von Gangotri nach Tal-Kaveri, vom Himalaya in die Western Ghats, von Rishikesh nach Bhagamandalla, von Bhaijnath nach Kollur. Von 2005-10 verbrachte ich viel Zeit in Konaje Kallu, meinem ‘Gurusthan’ (die Stätte wo sich der Guru offenbart), einem zeitlosen Höhlenashram der tantrisch-shaktishen Tradition abgelegen in Südkarnataka. 2010 beendete ich auf der Kumbha-Mela in Haridwar einen Sadhana-Zyklus den ich 12 Jahre zuvor dort begonnen hatte.
Ab 2008 verbrachte ich lange Sommer auf dem Rossberg im schweizerischen Simmental und 2013 siedelte ich auf die kanarische Insel La Palma wo ich nach 15 Jahren im Osten die Integration der lebendigen Selbstentfaltung durch den Westen suche und erfahre. Dafür kaufte ich ein stark verwildertes und abgelegenes Stück Land (enorm verwachsen und ohne alles, Wasser oder Zufahrt) in den Bergen Garafias das ich seitdem belebe, bebaue und kultiviere: Vichara-Vanam – der Garten der Herausfindung.
In einem Selbsttest habe ich versucht die beträchtliche körperliche Belastung die solch eine Landarbeit mit sich bringt mit Pranayama, in Form der klassischen Buteyko-Methode, auszugleichen. Es hat geklappt und anstelle eines Burn-out trat eine Art vitale Ermächtigung (Normalisierung /Optimierung) ein.
Ende August 2020 war dann der große Waldbrand und alles ging in Flammen auf – sieben Jahre Sandmandala. Seitdem lebe ich in einer malerischen Höhle an der Küste, ziehe meine Lehren und meines Lebens.
Stationen auf dem Weg
1996 – 2010: Intensives Studium des Yoga und seiner Praxis überwiegend in Indien; u.a. mit Brahmarcharya Rudra-Dev, Yogacharya Venkatesh & Clive Sheridan. Inspiriert von Dona Holeman & Vanda Scaravelli.
2006 – 2010: Intensivierung der Pranayama-Praxis und der Shift vom Körper zum Atembewusstsein mit Clive Sheridan (Vritti-Pranayama), Pavan-Baba (Mantra-Pranayama) und Sri Yogi Lal (Yoga-Darshan).
2010 – 2014: Rebirth-Breathwork mit Leonard Orr & Heike Strombach; Holotroper Atem mit Luca de Santis.
2010 – 2012: Grund- & Intensivkurs des Erfahrbahren Atem am Ilse Middendorf-Institut in Berlin.
2015 – 2020: Praxis & Ausbildung in der klassischen Buteyko-Methode zum Senior-Faciliator unter Vladimir Sukhonosov.