SUKSHMA-VICHARA

Die gehaltvolle Praxis des Yoga-Vichara mündet in die subtile (oder feine) Praxis der bewussten atmenden Wahrnehmung des Sukshma-Vichara. Von den stabilen Asana, den dynamischen Mudra und dem erfüllendem Pranayama in die ruhende Stille. Die öffnende Stabilität der bemühenden Asana, die aktionsreiche Dynamik der kultivierenden Mudra und die etablierende Atementwicklung des erfüllenden Pranayama münden in die ruhende Stille der Entspannung, welche wir ansatzweise bereits im Shavasana erfahren haben. Aus dieser Stille entwickelt sich erneut das dreifache Muster das auch der Praxis des Sukshma-Vicharas unterliegt: Das Shavasana stabilisert sich in eine progressive Tiefenentspannung aus der die Dynamik hervorbrodelt die zum Rhythmus des atmenden Bewusstseins führt. Im Sukshma-Vichara ist die Stille/Ruhe des Shavasana unsere Ausgangslage, welche entweder durch (vorbereitende) Praxis oder durch (fortgeschrittenes) Bewusstsein erreicht wird.

 Sukshma-Vichara versus Yoga-Vichara

Sukshma-Vichara folgt dem selben Ablauf wie Yoga-Vichara bis zum Shavasana. Von dort arbeitet es, anstelle mit dem gehaltvollem Ausbau des machtvollen Atems, mit progressiver Entspannung und Verfeinerung des sich wahrnehmenden Atemablaufs. Die Techniken des Sukshma-Vichara sind Shavasana, Pracchardana-Vidharana, Prana-spandana und Ujjayi. Der äussere Rahmen bezüglich Länge und Abfolge der Praxis, sowie die Gestaltung des Tagesablaufs in den Seminaren, bleibt erhalten. Beide Vicharas fliessen im selbem Praxisstrom der sich entsprechend verfeinert und bewusster wird.

Die Tiefenentspannung des Shavasana entwickelt sich durch progressive Ausatmung (Vicchardana) und des Momentes danach (Vidharana). Sie spontanisiert sich durch die, aus der erreichten Tiefenentspannung, aufbrodelnde Feinventilation des Prana-spandana und mündet im bewussten Rhythmus des sich erfahrenden Ujjayi Atems; wir verwenden die Technik des Ujjayi, da dessen Aktivität der verlangsamten Kehlatmung uns im Bewusstsein der Praxis hält. Andererseits ist es wahrscheinlich das wir wegen der tiefen Entspannung den bewussten Zugang verlieren bzw. verschlafen.

Die Praxis transzendiert sich wenn unser Bewusstsein stabil genug ist die Feinheit des Seins zu erleben und zu erfahren, ohne wegzuträumen oder schlafen – die Wahrnehmung der lebendigen Erfahrung ohne der eingebildeten Vorstellung. Der Schlüssel dazu ist der Atem der unser persönlicher Zugang zum kosmischen Bewusstsein ist.

Die Praxis des Sukshma-Vichara

Entspannung – Spontanität – Rhythmus

Shavasana – Prana-spandana – Ujjayi

Asana – Mudra – Pranayama